Bewegung als „Roter Faden" im Alltag von Kindern und Jugendlichen
Regelmäßige Bewegung ist unerlässlich, damit sich Kinder und Jugendliche physisch und psychisch gesund entwickeln können. Im Rahmen der vom Mülheimer Sportbund (MSB) e. V. und vom Mülheimer SportService (MSS) gemeinsam veranstalteten Tagung mit dem Titel „Mülheim macht Sport – Bildung braucht Bewegung“ kam einmal mehr deutlich zum Ausdruck, wie wichtig es ist, Heranwachsenden vielfältige und umfangreiche Bewegungserfahrungen zu ermöglichen und sie für Sport und Bewegung zu begeistern.
Rund 85 Vertreter von Kindertagesstätten (Kitas), Grundschulen, weiterführenden Schulen, Sportvereinen sowie Kooperationspartnern von MSB und MSS waren der Einladung des „Mülheim macht Sport"-Teams gefolgt und nahmen die Gelegenheit wahr, sich mit den entsprechenden Fachleuten umfassend über das Thema „Bildung und Bewegung" auszutauschen. Wie Ulrich Ernst, der Dezernent für Bildung, Soziales, Jugend, Gesundheit, Sport und Kultur der Stadt Mülheim an der Ruhr, in seiner Begrüßung bemerkte, solle sich der Sport „wie ein ‚Roter Faden' durch die Entwicklungsstufen der Kinder ziehen". Sport sei „Selbstzweck" und steigere das Wohlbefinden, so der Beigeordnete weiter.
Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich von der Universität Bayreuth appellierte im Hauptvortrag an die Anwesenden, „bewegte Vorbilder" zu sein, Kinder zu Bewegung zu ermutigen und sie in ihrer Aktivität zu unterstützen. Dabei sollten stets die Fähigkeiten (Ressourcen) der Mädchen und Jungen im Vordergrund stehen und weniger ihre Defizite. Eine bewegungsfreundliche Umgebung – indem z. B. ein Raum mit weniger Stühlen ausgestattet ist, als sich Kinder in diesem befinden – helfe dabei, den Nachwuchs gezielt in Bewegung zu bringen.
Um dem allgemeinen Negativ-Trend, wonach Kinder u. a. immer häufiger motorische Schwächen aufweisen, sie nicht schwimmen können und übergewichtig sind, in Mülheim entgegenzuwirken, haben die Verantwortlichen von MSB und MSS in den vergangenen Jahren gemeinsam mit zahlreichen Mülheimer Sportvereinen verschiedene Projekte ins Leben gerufen, die schon bei den Jüngsten ansetzen: Das Ziel besteht darin, Bewegung von der Kindertagesstätte über die Grundschule bis zur weiterführenden Schule als wesentlichen Bestandteil in den Alltag der Heranwachsenden zu implementieren.
Dazu tragen beispielsweise das neu eingeführte „Prima Leben Zertifikat" (Kita), das Projekt „SportCheck" (ehemals „KommSport"; Grundschule) und diverse Aktivitäten im Bereich Trendsport (weiterführende Schulen) bei. Über diese und weitere Projekte konnten sich die Tagungs-Teilnehmer ausführlich auf dem „Markt der Möglichkeiten" erkundigen, der zwischen den Vorträgen geöffnet hatte.
Abschließend erläuterten Vertreter des Vereins symbioun, Partner für Prävention und Gesundheitsförderung, welche physiologischen Zusammenhänge zwischen Bewegung und Lernen bestehen, und gaben Anwendungsbeispiele zum Thema „Bewegtes Lernen“. So führten sie mit den Teilnehmern an der Tagung etwa Bewegungsspiele für den Kita- und den Schulalltag durch.
Claudia Pauli (Pressesprecherin MSB)