Vorlesen

„Sporttalk" als Auftaktveranstaltung zum Themenjahr der Sportentwicklungsplanung

Auch in diesem Jahr gaben der Mülheimer Sportbund (MSB) und der Mülheimer SportService (MSS) mit dem „Sporttalk" im Medienhaus sozusagen den Startschuss für vielfältige Projekte und Veranstaltungen zum Schwerpunktthema der Sportentwicklungsplanung, welches von den Verantwortlichen von MSB und MSS alljährlich neu gesetzt wird. Nachdem sich die Sportentwicklungsplanung 2017 auf das Thema „Ehrenamt" konzentrierte, steht 2018 das Thema „Chancengleichheit – Integration und Inklusion“ im Fokus.

Moderiert von Tanja Schwarze von Radio Mülheim gingen Siggi Blum, der Leiter des Kompetenzzentrums Integration und Inklusion des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, Jana Hartwich, Fachkraft für „Integration durch Sport" beim MSB, Alfred Beyer, der Vorsitzende des Vereins für Bewegungsförderung und Gesundheitssport Mülheim an der Ruhr (VBGS), sowie Alexander Prim, der 1. Vorsitzende des Primero Club de Futsal (PCF), der Frage „Sport für Alle? Schaffen Sportvereine auch noch diese Herausforderung?" nach. Dabei schilderten sie zunächst ihre Erfahrungen in Bezug auf Integration bzw. Inklusion im Sport und diskutierten anschließend mit dem Publikum über die damit in Zusammenhang stehenden Herausforderungen und Chancen.

Der VBGS und der PCF zählen zu den insgesamt drei „Anerkannten Stützpunktvereinen im Programm Integration durch Sport" in Mülheim. Sie – und genauso der Verein Marathon Mülheim – engagieren sich im Rahmen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ (IdS) für die Integrationsarbeit im und durch Sport, wobei sie regelmäßig, langfristig und kontinuierlich tätig sind.

Vorausgegangen war der Talkrunde ein Impulsvortrag von Siggi Blum, in welchem er u. a. deutlich machte, dass Menschen mit Migrationshintergrund ganz allgemein in Sportvereinen und zudem als ehrenamtlich Engagierte deutlich unterrepräsentiert sind. Dies betreffe in besonderem Maße Ältere sowie Frauen und Mädchen. Dabei sei, wie Siggi Blum betonte und sich auch in der anschließenden Talkrunde zeigte, Sport ein hervorragender „Integrationsmotor". Er ist z. B. leicht zugänglich und anschlussoffen, Sportvereine bieten Raum für soziale Interaktion, Sport kann interkulturelle Kompetenzen fördern und Sportvereine sind bedeutsame Bildungsakteure.

Die Gesprächspartner waren sich zudem einig darin, dass eine umfassende Vernetzung mit relevanten Akteuren und die Zusammenarbeit mit Partnern eine wichtige Rolle spielen, möchte man als Verein erfolgreich Integrations- bzw. Inklusionsarbeit leisten. Und: Man müsse sich immer wieder bewusst mit diesen Themen auseinandersetzen, Integration und Inklusion „passierten nicht von alleine". Wer es schaffe, Menschen mit Migrationshintergrund bzw. mit Handicap einzubinden, würde „eine Menge gewinnen".

Speziell in puncto Integration existieren auch vielfältige Möglichkeiten der finanziellen Förderung. So stehen neben Mitteln aus dem Bundesprogramm „Integration durch Sport“ zudem auf Landesebene Gelder zur Verfügung. Darauf verweist nicht zuletzt die Anfang Februar beschlossene Zielvereinbarung „Nr. 1: Sportland Nordrhein-Westfalen“ zwischen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen und dem Landessportbund Nordrhein-Westfalen für die Jahre 2018 bis 2022.

Detaillierte Informationen zu möglichen Projekten und Förderungen im Hinblick auf Integrationsarbeit im Sportverein sind bei MSB-Mitarbeiterin Jana Hartwich erhältlich (E-Mail: jana.hartwich@msb-mh.de, Tel.: 30 850-44).

Claudia Pauli (Pressesprecherin MSB)

Impression von der Talkrunde. V.l.: Alfred Beyer, Siggi Blum, Tanja Schwarze, Alexander Prim, Jana Hartwich. Fotos: Claudia Pauli.

Die Teilnehmer an der Talkrunde mit Moderatorin Tanja Schwarze und dem stellvertretenden MSB-Vorsitzenden Dr. Roland Chrobok, der im Rahmen des „Sporttalks“ die offizielle Begrüßung vorgenommen hatte. V.l.: Siggi Blum, Alfred Beyer, Jana Hartwich, Dr. Roland Chrobok, Alexander Prim, Tanja Schwarze.